Freitag, 20. September 2013

Geldflut ohne Ende und die Konsequenzen


20.9.13 Solange die amerikanische Zentralbank FED eine Staatsfinanzierung über die Notenpresse betreibt und damit US-Anleihen in Milliarden aufkauft, bleiben die Geldschleusen global scheunenweit geöffnet. Die Folge ist ein künstlich niedrig gehaltener Zins. Alle Schuldner vom Staat, den Häuslefinanzierern bis zum Autofinanzierer etc. dürfen jubeln, denn ihre Zinslast bleibt auf niedrigem Niveau. Die Dummen sind die Sparer. Sie zahlen die Zeche, denn die Geldflut hält die Zinsen zum Teil wesentlich unter der Inflationsrate mit der Folge, dass Sparvermögen entsprechend entwertet werden. Auch Rentner und Arbeitnehmer schauen in die Röhre, soweit es keinen ausreichenden Inflationsausgleich gibt. Jubeln können die Aktien- und Immobilienmärkte. Sie saugen einen Teil des Geldes aus Renditeerwägungen auf, nicht regulierte und unkontrollierte (Schatten)-Banken zocken mit hohem Risiko weiter mit dem überflüssigen Kapital. In der Entstehung von neuen Blasen lauert eine neue Gefahr, denn Blasen platzen irgendwann. Und spätestens dann ist der nächste Crash im System des Raubeinkapitalismus mit schlimmen Folgen für die Gesellschaft fällig. Längerfristig droht zudem galoppierende Inflation. So gibt es Gewinner und Verlierer, nicht nur als Folge der Finanzkrise, wenn sich Staaten überschulden, auf Pump leben und die Gesellschaft über seinen Verhältnissen lebt. Niemand werfe dabei den ersten Stein. Im Endstadium aber gibt es nur Verlierer. Dann, wenn im Worst Case das Weltfinanzsystem final zusammenbrechen sollte und eine Währungsreform unausweichlich wird. Die nächste Krise wird mit hoher Sicherheit zyklisch und systemisch kommen. Wolfgang Werkmeister, Buchautor, Eschborn

 

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