Freitag, 18. Mai 2012

Raubeinkapitalismus, Finanzkrise, wohin führst du?

Raubeinkapitalismus - Die Monsterwelle im Wellenzyklus der europäischen Krisen steht noch aus.

Zur Neuerscheinung des Buches „ Raubeinkapitalismus , Finanzkrise, wohin führst du?

19.5.12 - Ursachen der europäische Krise, die in Wirklichkeit eine Krise aller entwickelten Industrienationen der alten Welt ist. Der Raubeinkapitalismus befeuert die Flammen, die schon seit den 80er Jahren in die Höhe züngeln. Nur sehen wollte das Feuer niemand:

Die wahren Ursachen der Krise liegen in der Tat weit vor dem heute. Mit dem Nachkriegs -Tagesre-kordcrash von 1987 haben die Märkte erste Warnsignale ausgestoßen. Doch kaum hatte sich der Kanonenrauch verzogen, wurde munter weiter spekuliert. Und die auf die Märkte geschwemmten Geldmengen, sie wuchsen und wuchsen und wuchsen seit den 80er Jahren. Da lässt sich leicht mit Milliarden, Billionen und Billiarden global herumschaufeln und um sich werfen. Niemand aus dem Kreis der verantwortlichen Politiker wollte damals in den 80er die wahren Ursachen einer Krisenwelle wahrnehmen, die sich heute zu einer fast unbeherrschbaren Monsterwelle aufgebaut hat. Lernen kann man nur, wenn man die Fehler von gestern aufarbeitet, sie nicht wiederholt und heute wie morgen nicht mehr über seinen Verhältnissen lebt. Eine Lehre, die eigentlich schon aus den Folgen der „goldenen 20er Jahre“ mit ihrem Megacrash im Oktober 1929 mit all seinen Konsequenzen gezogen hätte worden müssen. Leben in Saus und Braus führt schon immer final zum Absturz. Nicht nur Komasauffen kann verheerende Folgen nach sich ziehen. Griechenland und womöglich auch ein extrempolitisches europäisches Gesamtumfeld haben offensichtlich nichts hinzugelernt. Deutschland kann den Rettungsschirm für die Lebenskünstler seiner Nachbarstaaten summarisch dann nicht mehr begleichen, wenn es die zunehmenden Renten- und Pensionsansprüche gegenüber  der eigenen Bevölkerung nicht mehr oder nur noch teilweise einlösen kann. Erhöhen sich in den nächsten Jahren bei zunehmender Inflation dann zwangsläufig auch noch die allgemeinen Zinsen, wird es zusätzlich eng über die Zinslasten, welche den Staatshaushalt dann gänzlich erdrücken könnten. Unfair, wenn die Folgegenerationen Rechnungen bezahlen sollen, welche unsere Generation verlustiert hat.  Denn Schulden lösen sich nicht einfach so auf. Sie werden derzeit nur in die Zukunft verschoben. Prolongation nennt dies der Fachmann. Eine Schuldenbremse muss sein. Aber unbedingt mit einem ABS-Bremssystem gleich dem Auto, das nicht ins Schleudern kommen sollte. So machen kontrollierte Konjunkturanstöße in Maßen Sinn, ja sind sogar Pflicht. Sinnvoll sollten sie sein. Eine staatliche Abwrackprämie tat Deutschland in der 2009er Krise gut. Und, was unter der Decke gehalten wurde, sie kostete dem Staat keinen Euro. Ich möchte wetten, der Finanzminister rieb sich unter dem Schreibtisch seine Hände und spuckte noch dreimal rein aus Freude, weils niemand gemerkt hat. Für 2000 Euro Abwrack-Staatsprämie musste Bürger Kunibert ein neues Auto auf die Straße setzen. Weil dieses aber bei den heutigen Ansprüchen überwiegend mindestens ein Mittelklassewagen von über 20.000 Euro war, sackte der Finanzminister bei der heutigen Mehrwertsteuer plus Umsatzsteuer für das Autohaus plus Lohnsteueranfall für die Beschäftigten im deutschen Produktionswerk weit weit mehr als 2000 Euro ein. Der angebliche Verlust wurde zu einem riesigen Steuerprofit für den Staat. Sollte aber niemand merken. Schließlich war Krisengejammer angesagt. Auch in den Medien. Mit welchem Recht also das Geschluchze, dass dem Finanzminister angesichts klammer Kassen das Geld für solche überaus klugen Konjunkturimpulse fehlt? Einem Farmer, der viel jammert, geht es besonders gut, heißt es in einem Spruch…hmm…oder steckt da in meiner Rechnung ein Fehler? Man muss auch als Bürger nur mal den spitzen Bleistift spitzen und nachdenken. Auch andere Staaten könnten dies tun. Und auch die Kurzarbeiterlösung hilft in Krisenzeiten über vorübergehende Produktionsausfälle. Andere Nationen könnten da mal genauer hinsehen. Ein Lob den deutschen Gewerkschaften, die einträchtig mitspielten, als es in Deutschland um die Überbrückung einer zyklisch unvermeidlichen Krise ging. Doch, was weg muss, ist der Raubeinkapitalismus. Der führt uns in immer kürzeren Abständen in immer tiefere und intensivere Krisen. Bis der ganz große Finanzcrash mit verheerenden Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft nicht mehr zu verhindern ist. Wie blind müssen Politiker sein, die nicht allumfassend denken, lernen und globale Konsequenzen ziehen. Sie skalpieren sich auf Dauer selbst und uns gleich dazu. Doch verstanden, wer blickt da heute tatsächlich noch ganzheitlich durch? Nur wenigen scheint es vergönnt und die haben nichts zu sagen. Rettungsschirme, Verträge und Versprechen müssen einlösbar sein, sonst ist Schluss mit Vertrauen, Schluss mit Lusticus. Doch können Versprechen noch gehalten werden, wenn auch der stärksten Kuh in der europäischen Herde die Milch über den letzten Tropfen hinaus abgezapft wird? Der offensichtlich nicht bezwingbare spekulative Raubeinkapitalismus unserer Tage scheint wohl auch noch den letzten unter den einäugigen Hühnern die Sehkraft zu rauben. Ohne Erhalt, ohne Regulierung lässt sich bald kein Korn mehr am europäischen Tisch aufpicken. Und global muss reguliert werden. Sonst verlagern die raubeinigen im Kapitalismus unserer Tage nur ihre Geschäfte ins unerreichbare Ausland. Und von dort ziehen sie Europa mit in das Schulden-Sumpflocher bis zur Kante Oberlippe. Weitere Derivateverluste in Milliardensummen bei einer Großbank im Mai 2012 beweisen, dass noch munter weiter spekuliert wird. Keine Einschränkungen auf Dauer über die Aufsicht bis zu diesem Zeitpunkt. Keine globale Regulierung. Dieser Weg führt zum Superfinanzcrash. Nur der Zeitpunkt ist dann noch die Unbekannte. Deutschland wird die Rechnung für alle Verschwender und Spekulantenverluste im europäischen Hühnerstall nicht alleine auf Dauer aufbringen können. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Versprechen und Einlösung können Welten liegen. Es steht unser freiheitliches, demokratisches Gesellschaftssystem auf der Kippe. Ich habe es über 60 Jahre schätzen gelernt. Da steht ein Facelifting an, doch nach demokratischen und freiheitlichen Prinzipien ohne Gewalt. Friedliche, gewaltfreie Kommunikation ist der einzig richtige Weg. Deshalb gilt mein Verständnis nur einem friedlichen Occupy. Ein Occupy und Blockupy, in dem die friedlichen Vertreter unterwandert werden und die Krawallmacher wie auch die Zerstörer aus ganz Europa die Oberhand gewinnen, dürfen niemals siegen. Ablehnung in der breiten Bevölkerung wäre die Folge. Ich wiederhole mich mit den Worten aus meiner Neuerscheinung zum Raubeinkapitalismus: Occupy nur, wenn es friedlichen Zwecken und keinen ideologischen Zielen folgt und wenn es ausschließlich den Menschen, der Allgemeinheit und der Wirtschaft und Finanzwelt mit seinen Arbeitsplätzen, also den Menschen in ihrer Gesamtheit dient.