4.9. Warum kann die Börse trotz Geldschwemme nicht weiter wachsen,
solange Unsicherheit herrscht
Die Aktienbörsen können trotz des Schmiermittels „Geld“ derzeit nicht
gedeihen, weil das billige Geld in Massen von den Notenbanken in andere Kanäle fließt. Die
von den Zentralbanken in die Märkte geflutete Liquidität sucht sich
vermeintlich sicherere Ankerplätze, als es in den Aktienbörsen anzutreffen ist.
Da ist das Gold. Doch wer in den Sachwert Gold investiert, hält die Geldmenge
dafür nicht im Inland. Es fließt ab in die Förderländer. Das gleiche gilt für
das Öl und weitere Rohstoffe, die in fernen Ländern geborgen werden. Dieses
viele Geld geht zusätzlich der Wirtschaft verloren, muss die Anlegerschaft doch
ihren Geldbeutel immer mehr für das Tanken öffnen. So fehlt dieses Geld für
andere Käufe. Und für Aktienkäufe bleibt sowieso nichts übrig. Der Konsum
beginnt zu stocken, die Wirtschaft spürt es, denn die Aufträge sind rückläufig.
Darauf reagiert wiederum die Börse. Sie kann nicht steigen. Zudem halten
verunsicherte Aktienanleger ihr Pulver im Trockenen, weiß man doch nicht, was
noch in der Eurokrise kommen wird. Und auch die Ratingagenturen halten ihren
erhobenen Zeigefinger für zukünftige Downgrades oben. Und die Spekulation
treibt weiter ihr Unwesen mit den übrig gebliebenen Euros und Dollars und Yen
etc. Die Politiker sind nicht in der Lage, diesen Raubeinkapitalismus in den
Griff zu bekommen. Überschüssiges
Kapital sucht sich im Inland den Weg in den Sachwert „Immobilien“. Eine
Immobilie ist vor der Inflation geschützt. So steigen die Baupreise, im
Geleitzug die Mieten, weil eine anziehende Nachfrage die Kosten rundum in die
Höhe zieht. Es gibt viele Gründe, warum die
Börse in den Sommer- u. Herbsttagen nicht steigen kann. Kostolany
brachte die Dinge mit seiner Formel auf den Punkt: Der Treibstoff Geld kann die
Aktienmärkte nicht anheizen, wenn auf der Gegenwaagschale die Psychologie
anhaltend im Minus verweilt. Plus (Geld) mal Minus (Psychologie) ergibt nun
einmal auch an den Aktienbörsen im besten Falle eine Pattsituation, also
seitwärts Kurse. Es bleibt überhaupt die Frage hypothetisch, wo stände der Dax
heute, wenn die EZB die Geldschleusen nicht geöffnet hätte. Würde die
anhaltende Verunsicherung diesen Index nicht schon längst auf neue Tiefstände
befördert haben? Mühsam, darüber zu philosophieren. Steigen kann der Dax
jedenfalls solange nicht, als die Verunsicherung über den Märkten hängt. Drum,
bleiben Sie vorsichtig, solange sich das ungewisse Rad der Spekulation
ungehindert drehen kann. Und, solange nicht gewiss ist, wie die
Staatsschuldenkrise in Europa ausgeht. Und, solange die Inflation an den Brieftaschen
der Konsumenten nagt, egal, ob an der Tankstelle oder im Supermarkt.
Spekulanten treiben wieder einmal ein Spiel mit den Rohstoffpreisen. Heiße
Sommer und die Spekulation jubeln die Kornpreise in die Höhe. Zulasten der
Menschen. Raubeinkapitalismus ist das. Wenigstens gegen die Spekulation könnte
man etwas tun. Doch der Raubeinkapitalismus ist nicht bezwungen, weil die
internationale Hochfinanz offensichtlich immer noch am längeren Hebel sitzt.
Sparen sie in einen Bausparvertrag und setzen sie bei billigstem Finanzierungsgeld ihr
Bauvorhaben möglichst schnell um. Dann sind sie mit der Investition in einen
Sachwert, den sie möglichst auch noch selbst bewohnen, auf der besseren Seite
im Kampf gegen die Inflation. Und sie bessern ihre Altersvorsorge auf, wenn im
Alter keine Miete anfällt. So entgeht man der Altersarmut. Bausparen ist ein
psychologisches Produkt. Es mag zwar kurzfristig gedacht in Renditevergleichen
den Kürzeren ziehen, auf lange Sicht hat es jedoch die Nase vorne. Man muss
eben alle Dinge im Leben längerfristig vernetzt
und ganzheitlich beurteilen.
Lesen Sie nach im Buch „ Raubeinkapitalismus „ v. Wolfgang Werkmeister,
Eschborn (s. Googleeingabe). Dort treffen sie auf einen roten Faden, auf
Anhaltspunkte und Orientierungsmarken, zuschneidbar für ihr persönliches Leben.
Die ganz große Linie sagt ihnen am Schluss, was für sie ganz persönlich richtig
ist. Denn sie sind eine einzigartige Person, sie ihre Familie, ihr Umfeld.
Niemand lässt sich über den Kamm des Allgemeinen scheren. Deshalb muss
maßgeschneidert sein, was gut werden soll. Gutes kann auch vermeintlich gut
scheinen. Drum aufgepasst und nicht gleich auf jeden Ratschlag ohne Prüfung
hören.Darauf bauen sie ihre Zukunft auf. Ganzheitliches und nachhaltiges Denken
ist die Voraussetzung für eine gelungene Lebensplanung. Vergessen sie die
kurzfristigen spekulativen Verführungen.
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