Dienstag, 18. September 2012

18.9.12 Inflationäre Geldentwertung,deflationäre Arbeitslosigkeit o.Schuldenschnitt u.die Folgen


18.9.12 Inflation oder Deflation oder Schuldenschnitt (Haircut) und die Folgen

18.9. 12Was ist für die Mehrheit der Menschen schmerzhafter, Inflation, Deflation oder Schuldenschnitt (Haircut) ? Der Raubeinkapitalismus zeigt seine Krallen in offener, aber auch in verdeckter Form. Mögen sich viele bereits zweifelnd gefragt haben, wie Staat und Bürger der vermeintlich reichen Industrienationen noch von ihren Schulden kommen können. Dabei steht Japan, gemessen an seiner Wirtschaftsleistung noch tiefer im Sumpf, als Griechenland. Nur niemand will es laut sagen. Und Japan hat eine unabhängige Währung. Den Yen kann es drucken, bis die Druckmaschine über alle Maßen inflationiert. Griechenland besitzt keine eigene Währung mehr. So kann sich Japan über die Inflation entschulden, Griechenland muss sich der Druckgeschwindigkeit des Euros anpassen. Ein Dilemma, so lange es nicht zur Drachme zurückkehrt. Wie kommen hochverschuldete Staaten aus ihrer Schuldenfalle. Es gibt zwei Wege. Entweder ein Ende mit hohen Schmerzen, das wäre ein allgemeiner Schuldenschnitt (Haircut) für alle Schuldnerstaaten. Doch diese Variante ist mit höchsten politischen Unwägbarkeiten und möglichen, kaum überschaubaren gesellschaftlichen Verwerfungen verbunden. Das mögen die Politiker nicht, will man doch wiedergewählt werden. Und steht auch sonst viel auf dem Spiel. Etwa unser freiheitlich demokratisches Gesellschaftssystem. Bleibt der andere Weg, der Weg einer schleichenden Entschuldung über den Hebel der Inflation. Die Staatsschulden werden mit der Zeit schleichend weg inflationiert. Wie passiert da? Die Preise steigen, weil die Zentralbanken an Übermaß Geld in die Märkte schleusen. Diesem Geld steht keine echte Wirtschaftsleistung mehr entgegen. Das viele Geld fließt u.a. in den Konsum. Die Folge: Die Nachfrage wirbelt in eine Nachfragespirale nach oben, womit die Preise explodieren. Damit steigen die Steuereinnahmen für den Staat. Mit den explodierenden Steuereinnahmen bezahlt der Staat seine Schulden, wenn er clever ist, bezahlt er sie zumindest teilweise ab. Die Zentralbanken der Welt vollziehen nach, was die USA und Japan seit Jahren vorexerzieren. Über das Drucken von Geld im Übermaß, weit über die Wirtschaftsleistung eines Landes hinaus entwertet sich das Geldvermögen der Bürger. Damit entwerten sich im Gegenzug die Schulden des Staates, aber auch die der privaten Schuldner. Schuldner haben in inflationären Zeiten also gut lachen. Die Dummen sind diejenigen, welche unter der Matraze, auf ihren Konten oder bei ihren Lebensversicherungen Geld gesammelt haben, das sich bei steigenden Preisen über den Kaufkraftverlust allmählich entwertet. Dagegen ankämpfen können Sparer nur, indem sie sich dynamisch verhalten. Sie müssen ihre Sparleistungen regelmäßig erhöhen, monatlich der Inflationsrate anpassen. Dann bleibt ihr Geldvermögen zumindest auf einem berechenbaren Level. Doch sind angepasste Sparquoten auch eine Art indirekter Inflationsbeitrag. Sozusagen durch die Hintertür muss der Sparer seine Sparleistungen stetig erhöhen. Die Gewinner in inflationären Zeiten sind auf längere Sicht ohne Zweifel jene, welche Kredite im Bankbestand führen und jene, welche in Sachvermögen investieren. Denn Sachwerte entgehen der Inflation. So lohnt es sich, in inflationären Zeiten das eigene Vermögen zu streuen. Rein in Sachwerte wie Edelmetalle, Immobilien und mit aller Vorsicht und Bedacht begrenzt in risikoarme Aktien. Bei Aktien ist Vorsicht angebracht. Nicht jeder hat die Nerven, sich den Schwankungen dieser Dividendenpapiere auszusetzen. Auch sollte das Geld, das man in den Sachwert eines Unternehmens per Aktie anlegt, auf lange Sicht frei verfügbar sein, frei von den Bedürfnissen der laufenden Lebensunterhaltungskosten. Auch sind Aktien den Launen der Märkte ausgesetzt. Aktien sind psychologisch unterfütterte Finanzprodukte. Jede Unsicherheit im Weltgeschehen lässt Aktien schnell mal straucheln. Und in Aktien wird leider viel gezockt. Da kann der Privatanleger aus den verschiedensten Gründen nicht mithalten. Für Aktien benötigt man auf jeden Fall einen Sack voller Nerven. Wer sie nicht hat, sollte sie meiden. Generell und auf längere Sicht heißt es in dess für die Profis, raus aus dem Geldvermögen, rein in Sachwerte. Gut gestreut! Schon deshalb, weil die Notenbanken einschl. der EZB weitere Staatspleiten nur über die heiß laufenden Notenpressen noch verhindern können. Es wird an Dollars, Euros und jap. Yen gedruckt, was der Teufel hergibt. Die Entscheidung bei den Zentralbanken ist längst gefallen. Über die Inflationierung zulasten des Geldvermögens werden die Schulden der Staaten weg inflationiert. Den Schuldnern im Staat zur Freude. Übrigens, sollten europäische Einzelstaaten zu ihrer ehemaligen Währung zurückkehren, gelten dieselben Regeln, um Pleiten abzuwenden. Schulden lassen sich nicht einfach auflösen, es sei denn über einen Schuldenschnitt (Haircut). Will man den Haircut vermeiden, muss der Staat an das Geldvermögen seiner Bürger anders ran. Wie gewonnen, so zerronnen, könnte da so mancher Sparer jammern, wenn er nicht clever genug in Sachwerte umschichtet. Eine Inflationsberechnung geht davon aus, dass sich bei einer durchschnittlichen Inflation von drei Prozent  die Kaufkraft von Geldvermögen nach 25 Jahren halbiert. Sparvermögen, aber auch Zahlungsversprechungen von Kapitallebensversicherungen sind dann bei Auszahlung nur noch die Hälfte wert. Die andere Hälfte hat dann die Inflation gefressen. Wie bereits erwähnt, wehren kann sich der Einzahler nur über eine dynamische Erhöhung seiner Sparleistungen, angepasst an die Inflationsquote. Nur die jährlichen Tariferhöhungen durch die Gewerkschaften mildern einen solchen Anpassungsprozess. Sparer, die auf eine private Altersvorsorge setzen, sollten auf jeden Fall eine dynamische Regelung einbauen. Sonst wird das Erwachen ein grausames, wenn die erhoffte Altersvorsorge in ihrer Kaufkraft nur noch die Hälfte dessen wert ist, was für den Lebensunterhalt angedacht war. In der Tat, Inflation kann die Menschen schleichend zum Sozialfall treiben. Die grausamste Variante einer Staatsentschuldung aber ist der Schuldenschnitt (Haircut). Er stellt alle Staatsansprüche infrage. Dazu gehören die Renten u. Pensionen. Nicht nur die des kleinen Mannes, sondern auch die der Politiker. Wolfgang Werkmeister, Eschborn.
Über Ursachen und Auslöser der Krisen und seine möglichen Folgen lesen sie mehr in der Buchneuerscheinung: „ Raubeinkapitalismus, Finanzkrise, wohin führst Du? „ von Wolfgang Werkmeister. Einfach und transparent geschrieben, fern ab von hochwissenschaftlichen Ansätzen, die von der breiten Bevölkerung eh nicht verstanden werden. Das Buch dient der breiten, wenig oder gar nicht geschulten Masse zum vernetzten Verstehen und letzten Endes zum Mitreden, wenn es um das richtige Kreuzchen an der Wahlurne oder in einer möglichen Volksabstimmung geht.

1 Kommentar:

  1. Die Risiken der Prophezeiung (Arthur C. Clarke)

    "Mangelnder Mut scheint der verbreitetere Fall zu sein. Er tritt ein, wenn der angebliche Prophet, sogar wenn ihm alle relevanten Fakten vorliegen, nicht sehen will, dass sie unweigerlich nur eine einzige Schlussfolgerung zulassen."

    Für die Überwindung der "Finanzkrise" (korrekt: globale Liquiditätsfalle nach J. M. Keynes, klassisch: Armageddon) gibt es nur genau eine Möglichkeit:

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2012/08/personliche-freiheit-und-sozialordnung.html

    Warum wurde die Soziale Marktwirtschaft bis heute nicht verwirklicht?

    "Die zweite Art des prophetischen Versagens (Mangel an Phantasie) ist weniger tadelnswert und wesentlich interessanter. Sie tritt auf, wenn alle verfügbaren Fakten richtig eingeschätzt und geordnet werden – wenn aber die wirklich wesentlichen Fakten noch nicht entdeckt sind und die Möglichkeit ihrer Existenz ausgeschlossen wird."

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2012/07/der-zins-mythos-und-wahrheit.html

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