7.9.12 Der Euro scheint gerettet, Inflation im Galopp droht auf Sicht trotz
Raubeinkapitalismus nicht
7.9. Mit dem vorerst unbegrenzten Ankauf von Anleihen hoch verschuldeter
Staaten durch die EZB könnte der Euro gerettet sein. Eine galoppierende Inflation
über das normale Maß hinaus droht kurzfristig nicht. Deflationäre Entwicklungen
in Europa durch diverse Haushaltsbremsen verhindern eine ausufernde Inflation
genauso, wie der Einfluss von Billigwaren aus dem Ausland und die regulierende
Hand des eCommerce im Internet. Zudem würden bei einer spürbaren Entwertung des
Geldes ausländische Anleger ihr Kapital aus Europa abziehen, wodurch sich eine
inflationäre Nachfrage beruhigen könnte. So regelt auf längere Sicht der Markt
bisweilen, was Spekulanten kurzfristig leider immer wieder in Unordnung
bringen. Doch gegen diesen spekulativen Raubeinkapitalismus muss jetzt endlich
die Politik regulierend einschreiten. Vergleiche mit der Inflation 1923 liegen
schief, waren damals doch die hohen Reparationsleistungen eines verlorenen
Krieges für die Inflation in Deutschland Schuld. 1933 hingegen sorgte das
Totsparen der Regierung Brünings für die galoppierende Inflation. Auch deutsche
Außenseiter im EZB-Rat sollten sich an diesen Fehler mit fatalen Folgen durch
die Machtergreifung Hitlers erinnern. Nie wieder! Diese Wiederholung weiß die
EZB diesmal über den Ankauf von Anleihen zur Haushaltsdeckung von
Schuldnerstaaten gegen hohe Auflagen zu
verhindern. So funktioniert eine Geldpolitik der ausgleichenden Hand. Gemeinsame Friedens- u. Wertepositionen siegen jetzt in
Europa über die Kirchturmpolitik des nörgelnden deutschen Michels. Das
Inflationsschwert ist mittelfristig aber längst nicht vom Tisch. Ist die Krise
europäisch abgearbeitet, könnte sich zyklisch ein neuer Wirtschaftsboom
aufbauen. Gelingt der EZB dann nicht, das viele Geld wieder aus dem Markt
abzusaugen, kann eine gehobene Inflation dennoch einkehren. Etwa, wie 2006 mit
4 Prozent. Das wäre bedingt verkraftbar. Unter der DM kennen wir
Inflationsraten von 7 Prozent u. mehr in den 70er Jahren. Und wir leben noch,
sogar besser. Die Politik des billigen Geldes bringt auch Vorteile. Zumindest
für den Kreditnehmer u. Häuslefinanzierer. Die Zinsen stehen auf Rekordtief für
Hypotheken. Sparer allerdings sind die geleimten, wenn die Zinsen die
Geldentwertung nicht ausgleichen können. Rentner, Arbeiter u. Angestellte
werden um die Teuerung erleichtert, wenn ihr Salär nicht durch Tariferhöhungen
ausgeglichen wird. Auf einer längeren Zeitlinie führen solche Entwicklungen zu
Wohlstandsverlust und Altersarmut, wenn nicht privat Zusatzvorsorge getragen
werden kann. Yang u. Yin, jede Medaille hat 2 Seiten. Die Vergemeinschaftung
von Schulden über die jetzt eingeleitete Schuldenunion kennt also viele Gesichter.
Vernetzt und ganzheitlich muss der mündige Staatsbürger die Lage beurteilen.
Wer Erspartes in der Rückhand hat, sollte auf Sachwerte setzen, auf kaum
verzinste Spareinlagen u. Anleihen weitmöglich verzichten. Eine breite Streuung
bewahrt vor hohen Verlusten. Und, kritische Rückfragen beim Beratungsgespräch
in der Bank oder Sparkasse sind Pflicht. Unübersichtliche u riskante
Finanzprodukte meidet der kluge Anleger. Nur, wer jetzt immer noch auf den Tod
des Euros setzt, sollte sich auf deutsche Anleihen stürzen. Fällt die
Eurowährung nach seiner Ansicht, werden deutsche Anleihen voraussichtlich in
„Neu-DM-Anleihen“ umgetauscht. Bei einer dann erwartbaren hohen Aufwertung der
Neu-DM könnte es zu Aufwertungsgewinnen kommen. Doch, wie sagte EZB-Präsident
Draghi, der Euro ist unumkehrbar. Übrigens, die EZB kauft Anleihen nicht direkt
von Staaten auf. Dann würde sie gegen die Maastricher Verträge verstoßen.
Clever genug kauft sie die Anleihen von einem Zwischenhändler, der diese von
den Schuldnerstaaten einsammelt. So werden Verträge umgangen, weil Politiker
bei Vertragsabschluss nicht alle Möglichkeiten übersehen können, welche ausgebuffte
Geschäftsleute u. Händler in der Hintertasche halten. Wolfgang Werkmeister,
Eschborn.
Lesen Sie nach im Buch „ Raubeinkapitalismus „ v.
Wolfgang Werkmeister, Eschborn (s. Googleeingabe). Dort treffen sie auf einen
roten Faden, auf Anhaltspunkte und Orientierungsmarken, zuschneidbar für ihr
persönliches Leben. Die ganz große Linie sagt ihnen am Schluss, was für sie
ganz persönlich richtig ist. Denn sie sind eine einzigartige Person, sie ihre
Familie, ihr Umfeld. Niemand lässt sich über den Kamm des Allgemeinen scheren.
Deshalb muss maßgeschneidert sein, was gut werden soll. Gutes kann auch
vermeintlich gut scheinen. Drum aufgepasst und nicht gleich auf jeden Ratschlag
ohne Prüfung hören. Darauf bauen sie ihre Zukunft auf. Ganzheitliches und
nachhaltiges Denken ist die Voraussetzung für eine gelungene Lebensplanung.
Vergessen sie die kurzfristigen spekulativen Verführungen.
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